Nasennebenhöhlenentzündung - Hilfe aus westlicher Medizin und TCM

Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung (auch Sinusitis) ist eine Entzündung der Schleimhäute in den Nasennebenhöhlen, die häufig durch Infektionen, Allergien oder auch mechanische Blockaden ausgelöst werden kann. Wenn die Schleimhäute anschwellen, staut sich das Sekret und Kopfdruck, eine verstopfte Nase und Schmerzen können die Folge sein. Weitere Symptome können Reizbarkeit, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schlaflosigkeit, ein trockener Hals und Husten sein.

Was hilft aus der westlichen Medizin?

Nasenspülungen

Als Allergikerin nutze ich Nasenspülungen gerne am Ende eines pollenreichen Tages. Der festsitzende Schleim kann spürbar gelöst werden. Du kannst Dir fertige Sachets für Deine Nasendusche in der Apotheke besorgen oder Dir einfach und günstig Deine Kochsalzlösung (NaCl 0,9 %) selbst herstellen.

Hierzu nimm 9 g mit einer Küchenwaage (oder alternativ ca. 2 TL) Kochsalz und löse es in 1 L kochendem Wasser auf. Nasenspülungen nie dauerhaft nutzen, sondern nur in akuten Fällen, sonst werden die gesunden Schleimhäute zu sehr gereizt!

Inhalationen

Dampfbäder mit Kamille, Thymian wirken schleimlösend und entzündungshemmend. 

Bei meiner letzten Sinusitis habe ich im Urlaub in Marrakech eine Dose Mentholkristalle auf einem Markt entdeckt und den großen Effekt kennengelernt! Nur ein kleiner Kristall reicht für eine große Schüssel. Probier es aus, Du wirst den Effekt lieben! Vorsicht, das Wasser sollte nicht zu heiß sein, schließe Deine Augen und verwende wirklich nur einen Mini-Kristall!

Viel trinken!

Mindestens zwei Liter. So kann hartnäckiger Schleim verflüssigt werden. Gut bewährt sind ungesüßte Thymian- und Salbeitees. Beides kannst Du sogar selber auf Deinem Balkon oder im Garten frisch anpflanzen und so hast Du es immer parat. 

Erhöhte Schlafposition

Der Sekretabfluss kann erleichtert werden, indem der Oberkörper erhöht liegt. So kann auch dem Druck auf den Kopf Erleichterung verschafft werden.

Durchblutung fördern

Eine  Rotlichtlampe, auf die betroffenen Nasennebenhöhlen gerichtet, kann die  Durchblutung fördern und den Sekretabfluss verbessern. Achtung, nicht bei eitriger Sinusitis!

Durch das Abklopfen der betroffenen Höhlen kann außerdem die Durchblutung gefördert und gleichzeitig durch die sanfte Massage eine Linderung der Schmerzen erzielt werden. Probiere es mal aus, der entspannende Effekt wirkt auch bei gesunden Nebenhöhlen.

Auch ein kleiner Wickel auf den Stirnhöhlen kann sehr wohltuend sein und zur Verflüssigung des Sekrets dienen. Nimm ein kleines Stofftaschentuch in Wasser getränkt und ausgewrungen und lege für ca. 10 min. zusammen mit einer sehr kleinen Wärmflasche (z.B. von Tchibo) oder ein kleines Kirschkernkissen (am besten Handmade von Oma oder von einem Markt) drauf. Achte darauf, dass es nicht zu heiß ist, ca. 70°C sind optimal.

TCM-Sicht: Warum entstehen Nebenhöhlenprobleme?

Für mich war es besonders spannend, kennenzulernen, dass Symptome in der TCM noch genauer untersucht werden. Wer kennt es nicht? Manchmal frieren wir bei einer Erkältung und dann (zum Beispiel wenn wir Fieber bekommen) ist uns total heiß. In der TCM ist es wichtig, die pathogenen Faktoren Wind, Kälte, Hitze, Sommerhitze, Feuchtigkeit, Schleim und Trockenheit genau zu betrachten.

Bei einer Nasennebenhöhlenentzündung sind besonders zwei Ursachen relevant:

Wind-Kälte

Typische Symptome sind eine verstopfte Nase mit klarem oder weißlichem Schleim, Kopfdruck, Frösteln.

→ Wärme und Bewegung helfen! Auch Ingwer-Tee und Akupressur (z.B. Punkt Di 20 - Yingxiang neben den Nasenflügeln) können bei Wind-Kälte Linderung verschaffen. Auch ein Fußbad mit Senfmehl kann erholsam sein (gibt es in manchen Drogeriemärkten oder im Online-Handel z.B. vomAchterhof).

Wind-Hitze

Nase ist rot, der Schleim gelblich oder grün, oft begleitet von Kopfschmerzen und einem heißem Gefühl im Kopf.

→ Hier helfen kühlende Kräuter wie Chrysanthemen-Tee (zu kaufen in der Apotheke oder Tee-(Online-)Häusern) oder Koriandergrün, sowie Akupressur auf Di 4 - Hegu (zwischen Daumen und Zeigefinger).

Wann solltest Du zum Arzt?

Wenn die Symptome länger als 10 Tage anhalten, starke Kopfschmerzen oder sogar hohes Fieber auftritt (bei Erwachsenen > 39,0°C), solltest Du sofort einen Arzt/ eine Ärztin aufsuchen, um Komplikationen zu vermeiden.

Lass mich gerne wissen, ob Dir meine Empfehlungen geholfen haben. Gerne kannst Du auch für weitere Tipps oder für eine Ohrakupunktur (diese kann sehr gut bei einer chronischen oder allergiebedingten Sinusitis helfen) einen Termin bei mir vereinbaren.

Gute Besserung!

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